Sonntag, 11. November 2012

Final Fantasy XIV "Der lange Weg zum Weltuntergang"

In meinem ersten Posting möchte ich gerne über das MMORPG Final Fantasy XIV schreiben welches ich seit seinen Anfängen spiele und momentan einen kompletten Wandel durchlebt.

Das Spiel wurde offiziell am 22. September 2010 mit einer nicht gerade üppigen Collectors Edition für PC veröffentlicht. Eine Woche später, am 30. September 2010 wurde dann die reguläre Version veröffentlicht.
Eine Playstation 3 Version war für März 2011 angekündigt ist aber wegen Misserfolg des Spiels nie erschienen.

Spiel, Tagebuch, Landkarte aus Stoff, Trinkbecher, Einmalpasswortgenerator

Viele Spieler waren enttäuscht das sie seit der Betaphase nichts mehr geändert hatte obwohl die Foren nur so von Kritik überquollen. Das Spiel war ambitioniert und wollte vieles neu machen, aber man merkte dem Spiel an das die Entwickler keine Ahnung von PC programmierung hatten. Wenn auch die Grafik im obersten Bereich des MMO Sektros mitspielte so blieb der restliche Bereich deutlich hinter den Erwartungen zurück. Viele geliebte Features des Vorgänger MMORPGs Final Fantasy XI wurden durch schlechter funktionierende ersetzt oder garnicht eingebaut. So war es in der Anfangszeit des Spiels fast unmöglich eine Gruppe zu bilden wenn man sich nicht in die Stadt stellen und nach Mitgliedern schreien wollen. Eine ordentliche Suchfunktion war nicht vorhanden.
Auch fehlte es dem Spiel eindeutig an Content. Die extremst harte Levelkurve und das Fatigue System welches es dem Spieler nach einer kurzen Zeit unmöglich machte Erfahrungspunkte zu sammeln hinderte die Spieler zwar daran allzuschnell die Maximalstufe zu erreichen, aber wenn man sie einmal erreicht hatte, gab es nichts mehr zu tun da es einfach keinen Content gab. Da fragt man sich echt was sich die Entwickler dabei gedacht hatten.

Titelbildschirm von Final Fantasy XIV

Aber es war nicht alles negativ, wenn auch das negative überwog. Das bekannte Jobsystem aus Final Fantasy XI, welches es einem erlaubt seine Klasse im Spiel beliebig zu ändern und somit mit einem einzigen Charakter alle vorhandenen Klassen zu leveln wurde in diesem Spiel als Amorysystem wieder eingeführt und verbessert. Wärend man in Final Fantasy XI immer zu einem NPC gehen musste um seine Klasse zu ändern, wechselte man in Final Fantasy XIV einfach nur die Waffe und wechselte damit seine Klasse was dem Spieler äußerst viel Freiheiten gab. Auch das man mit einer Klasse schon erlernte Fähigkeiten mit einer anderen Klasse weiter verwenden konnte gab dem Spieler komplett neue Möglichkeiten seinen Charakter nach seinen eigenen Wünschen zu gestalten.

Charaktererstellung am Beispiel eines Hyur Highlander
 Doch diese vermeidliche Stärke entpuppte sich als eine große Schwäche. Durch den Fähigkeitentausch waren nach kurzer Zeit alle Klassen nahezu identisch. Es gab Krieger die heilen konnten, und Heiler die massiven Schaden anrichten konnten. Die Klassen wurden zu einem riesigen Einheitsbrei in dem es keine Unterschiede gab außer welche Waffe und Ausrüstung man trug.

Die Spielerzahlen sanken ins Bodenlose und in einem Rettungsversuch setzte Square Enix für unbestimmte Zeit die monatlichen Gebühren aus bis die Fehler des Spiels beseitigt sein würden.
Der Leitende Produzent und Director Hiromichi Tanaka wurde seines Amtes enthoben und Naoki Yoshida als neuer Produzent und Director eingestellt.

Eröffnungssequenz der Gridania Storyline.
Nun begann ein Wettrennen mit der Zeit. Man musste das Spiel verbessern bevor die Server komplett leer gefegt waren. Es gab zu viele Kritikpunkte. So Fortschrittlich die Grafikqualität für ein MMO auch war, so langweilig war die Umgebung. Die Areale waren riesig aber eintönig. Man lief durch Kilometerlange Wüsten, Wälter und Wiesenlandschaften in denen wenig Abwechslung zu finden war. Es gab natürlich auch sehr schöne Orte zu erkunden aber wogen diese kleinen Lichtblicke die Eintönigkeit des übrigen Areals nicht auf.

Die Stadt Ishgard in der Ferne. Ein seltener Lichtblick in der Einöde eines sich immer wiederholdenden Areals
Naoki Yoshida versuchte mit aller Kraft das zu retten was sein Vorgänger so verpfuscht hatte. Im laufe eines Halbjahrs hatte er viele Kritikpunkte beseitigt. Er hatte das langsame Kampfsystem überarbeitet, und durch die Einführung von Combos und Fähigkeitsketten deutlich verbessert und das Problem der Einheitsbreiklassen durch Einführung von Spezialisierung in Form von Final Fantasy Typischen Klassen wie Weißmagier, Mönch und Schwarzmagier beseitigt.
Somit konnte nun ein Druide im laufe einer Quest einen Weißmagierstein erhalten der es ihm ermöglichte durch anlegen dieses Steins zum Weißmagier zu werden und durch abnehmen des Steins wieder zum Druiden. Während die Klassen vorwiegend für das Solospiel gedacht waren und durch Fähigkeitentausch viele verschiedene Rollen einnehmen konnten so waren die neuen Jobs auf das Gruppenspiel ausgelegt und bargen sehr starke Spezialisierungen welche im Gruppenspiel von großem Vorteil waren.

Eine Gruppe von Mönchen nach dem Abschluss ihrer Jobquest mit Jobspezifischer Ausrüstung
Um die Spieler während der vielen Renovierungsarbeiten bei Laune zu halten arbeitete das Team an vielen neuen Spieleinhalten. So wurden Dungeons, neue Monster, Chocobos, Dorfverteidigungen und vieles mehr eingebaut welche überwiegend positiv aufgenommen wurden. Doch hier kamen sie immer wieder an die Grenzen ihres schlecht programmierten Systems. Für jede Eingabe erforderte das Spiel eine Bestätigung des Servers was das Gameplay und die Benutzeroberfläche äußerst träge machten. Auch war die Serverlatenz so unvorteilhaft das verschiedene Spieleinhalte in verschiedenen Ländern unterschiedlich funktionierten. Angriffe von Monstern wurden so z.B. in Japan viel früher gesehen als in den USA oder in Europa so das japanische Spieler einen enormen Vorteil gegenüber anderen Spielern hatten und mancher Content für europäische Spieler einfach nicht spielbar waren da sie starben bevor sie das Monster angreifen sehen konnten was zu enormen Frustrationen auf Spielerseite führte.

Eine Gruppe von Spielern kämpft gegen einen riesigen Büffel.
Die Entwickler kamen schon nach einem halben Jahr an die Grenzen ihres eigenen fehlerhaften Systems und entschieden sich zu einer Maßnahme wie sie in der Spielewelt noch nicht vorzufinden war.
Sie entschieden sich zu einem kompletten Neubau des Spiels. Dieser Neubau war vorerst unter dem Namen "Final Fantasy XIV 2.0" bekannt wurde aber im laufe der Zeit zu "Final Fantasy XIV A Realm Reborn" umgetauft.
Doch um diesen Neubau für die aktuellen Spieler logisch zu erklären musste die alte Welt erstmal zerstöhrt werden. Und hier konnte Square Enix darin glänzen was sie schon immer am besten konnten. Geschichten spekakulär in Szene setzen. Und nun begann für die Spieler ein Abenteuer welches sie nicht gewinnen konnten. Denn der Weltuntergang war entschieden. Jetzt lag es nur noch daran herrauszufinden wie es dazu kam.

Ein Zyclop in den Tiefen des Dungeons Aurum Vale
Er erschien auf der Bildfläche. "Nael van Darnus" Prätor der VII. Legion. Und seine Pläne waren zerstörerisch. Sein Plan? Project Meteor.
An den Spielern lag es nun seine Pläne zu ergründen und herauszufinden worum es bei diesem "Project Meteor" ging. Die Grand Companys von Eorzea wurden eingeführt und mit ihnen 3 charismatische Generäle. Einer dieser Companys musste man sich anschließen um die Geschichte rund um "Project Meteor" und den Weltuntergang zu erleben.

Nael van Darnus erster spektakulärer Auftritt
Raubahn Aldynn
General der Immortal Flames von Ul'dah

Merlwyb Bloefhiswyn
Admiral des Maelstrom von Limsa Lominsa

Kan-E-Senna
Religiöses Oberhaupt der Twin Adder von Gridania
Im laufe des nächsten Jahres arbeitete das Team an zwei Spielen gleichzeitig. An dem neurelease von "A Realm Reborn" und am aktuell laufenden Spiel und dem Weltuntergang.
Während dieses Jahres wuchs der rote Mond Dalamud am Himmel. Anfangs noch ein kleiner Stern am Horizont wurde er mit jedem Update größer und bedrohlicher. Der Einschlag auf Eorzea war nicht abzuwenden.

Dalamud wird immer größer
Das Ende der Welt wurde spektakulär inszeniert und man konnte den Weltuntergang als Spieler miterleben.
Und wie es sich für ein Final Fantasy gehört endete die Geschichte bei einem ziemlich epischen Endkampf welcher aber nicht das ende der Welt makieren sollte.
In einem nervenzehrenden Kampf um das Schicksal von Eorzea kämpfte man gegen den Drahtzieher Nael van Darnus in dem man ihn auch besiegte aber den Sturz Dalamuds dann aber doch nicht verhindern konnte.

Der große Showdown
Elf Tage bevor Square Enix die alten Server runterfuhr führten sie eine letzte Charakterspeicherung durch. In den letzten Elf Tagen des Untergangs würden die Spieler spielen können ohne das ihre Fortschritte gespeichert würden.
Die Städte wurden von Monstern überfallen, Spieler abgeschlachtet, Gewitter zogen auf und Dalamud rückte immer näher. 

Mein Charakter einen Tag vor dem Weltuntergang. Bereit in der letzten Schlacht zu kämpfen
Am 11. November um 9:00 wurden die Server abgeschaltet aber nicht ohne den Spielern in den letzten zwei Stunden vor dem Untergang von 7:00 bis 9:00 Uhr eine riesige Schlacht mit dem Garleanischen Kaiserreich zu liefern in dessen Ende Dalamud die Welt zerstöhrt und die Spieler 5 Jahre in die Zukunft schickt um das neue Eorzea zu erleben. Leider endete das Spiel wie es begonnen hatte mit einem riesigen Fail. Die Server konnten die Last der Masse an Spielern die zurückgekommen waren um das Ende der Welt zu erleben nicht aushalten und brachen alle Nase lang zusammen.

Serverprobleme beim großen Showdown von Mor Dhona

Hatte man es dann doch geschafft online zu bleiben bot sich einem ein großer Kampf gegen das Imperium.
Als die Uhr dann abgelaufen war lief ein 5 minütiges CG Video welches einem den Untergang der Welt äußerst spektakulär präsentierte. "Ein Ende ist immer auch ein neuer Anfang"



Einen Release Termin für "A Realm Reborn" gibt es nicht. Die Alphaphase des Spiels begann am 1. November und lieferte erste vielversprechende Bilder und Videomaterialien.
Vor 2013 sollte man aber nicht damit rechnen das neue Eorzea zu bewundern.



Habt Ihr Final Fantasy XIV gespielt?
Was haltet ihr von dem Spiel?
Werdet ihr "A Realm Reborn" eine Chance geben?

5 Kommentare:

  1. Ich bin erst vor paar Monaten eingestiegen, da stand ja schon fest das A Realm Reborn kommt. Mein erstes und einziges Ziel war es erstmal einen Job auf 50 zu kriegen, wie ich später erfahren habe war meine Job Wahl wohl nicht so dolle um das zu schaffen. Also war ich immer seltener im Spiel, ich saß zwar öfters rum und hab die shouts beobachtet, etwas Handwerk ausgeübt, mich aber doch kaum mit dem Spiel befasst.
    Aber jetzt soll ja alles anders kommen, und ich bin sehr gespannt.
    Da ich in den 2 Levelparties in denen ich war gemerkt habe das bei etwas mehr Belastung mein PC nicht mehr so recht mitmacht, hab ich mir nun einen neuen angeschafft, welchen ich morgen anschließe. Das allein ist Grund genug um dem Spiel eine Chance zu geben! :D
    Das Job und Klassen System fand ich ehrlich gesagt nicht so gut. Aber im low level Bereich sollte ich noch geduldig sein und abwarten.
    Das man überall den Job wechseln kann nur mittels Waffentausch finde ich sehr hart für mich. Ich persönlich werde bestimmt nicht alle, nichtmal die hälfte der Jobs hochleveln. So hab ich natürlich die Panik das ich kein nützlicher Teil einer Eventgruppe sein kann. Wieso einen mitnehmen mit nur einem Job, wenn man jemand mit allen Jobs haben kann, der nach einem Misserfolg mit leichtigkeit den Job wechseln kann um schnell ein neues Setup zu erstellen. Also das wurmt mich schon seit ich es erfahren habe.
    Ich werde jetzt das zerstörte Eorzea vergessen, und mich mit dem neuen befassen. Mal sehen ^.^

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    1. Also da gibts echt kein Problem mit XD Also ich wurde noch nie aufgefordert meinen Job wärend eines Events zu wechseln. Niemand erwartet das man mehrere Jobs gelevelt hat. Also da war der Jobzwang in Final Fantasy XI definitiv größer

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    2. Das mag jetzt noch so sein, aber glaubst du nicht bzw. hoffst du nicht das noch content kommt beim dem solche Vielfalt gefragt wird? Denke ich an CoP oder diese 3 kleinen Add-Ons, da hatte ich mit PLD glück, denn der war ein muss. Doch stand ich auch oft doof da, wenn nach einem Fehlschlag manche ihre Jobs wechseln und obwohl auch diese PLD hatten, teils sogar mit besserer Ausrüstung, war ich der der dann im Weg stand mit nur einem Job. Jedoch war gerade bei CoP das "Glück" das ein Jobwechsel zu lange gedauert hätte, weil man ja bis ins nirgendwo läuft. Aber das ganze ist ja auch mein spezielles Problem, für alle anderen muss gerade das doch das tolle sein. ^^

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  2. Es kommt drauf an ob ich Zeit für ein bezahltes Mmo haben werde und was so die ersten Kritiken sagen werden.
    Aber prinzipiell würde ich es schon antesten wollen, ja.
    Du kennst meine Meinung zu SE und FF im speziellen und auch wenn es so klingt, es ist ja nicht immer alles schlecht was die so machen.
    Mit den alten FF's und auch mit XI habe ich sehr viele schöne Stunen gehabt und grade wenn ich an XI zurück denke werde ich sehr schnell nostalgisch.
    Mein Hauptproblem mit SE ist einfach dass sie nicht verstehen dass es an der Zeit ist sich weiter zu entwickeln.
    Sie sind einfach immer auf dem gleichen Level geblieben (außer grafisch natürlich, da sind sie was Cutszenes angeht immer vorne dabei) und das verurteile ich einfach. Die machen stur ihr Ding, gucken nicht was andere machen, was angesagt ist, was sich bewährt hat und wundern sich dann einfach dass ihre Sachen floppen.
    In FF14 musste ein Weltuntergang her um das Steuer nochmal rum zureißen und FF13, da war es bereits schon zu spät und es regnete vernichtende Kritiken....
    Wirklich? Müssen sie immer so dermaßen auf die Nase fallen bis sie mal was draus lernen?
    Ich bin gespannt ob sie nun endlich gelernt haben, FF14 wird es dann ja zeigen....
    Bis dahin behalte ich mir meine (vermutlich berechtigte) Skepsis.....

    LG Mika


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    1. Die Skepis ist vollkommen berechtigt und mit FFXIV sind sie gottseidank ziemlich auf die schnauze gefallen. Denn seit FFXI haben sie nichts mehr rausgebracht was mich wirklich richtig überzeugt hätte. Ich hatte in XIV nachher Spass aber der Anfang war wirklich anstrengend und ich hab nur durchgehalten weil ich wissen wollte wie sie das Spiel versuchen zu ändern. Ich bin nicht sicher ob ich ohne die Gratisspielzeit durchgehalten hätte.
      Aber in den neuen Producer hab ich echt große Hoffnungen, vorallem da er Privat selber viele MMOs gespielt hat und selbst ein Gamer ist. FFXIV ist ja überhaupt sein erstes Project und ich hoffe einfach das er es richtig machen wird. Was er bisher geleistet hat finde ich gut.

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